Fakten und Statistiken rund um den Umzug in Wien - heute versuchen wir, uns mit diesem Thema auseinaderzusetzen. Jeder zehnte Wiener zieht einmal im Jahr in die Stadt. Das sind 180.000 Umzüge in 12 Monaten. 500 Menschen packen und auspacken Kisten, schleppen Möbel, stellen Regale auf - täglich. Das Ausmaß dieser Umzüge innerhalb Wiens wird von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen.
Gründe für einen Umzug gibt es viele: Sie ziehen mit Ihrem Partner ein, Kinder brauchen mehr Platz oder ziehen aus. Die Wohnung hat nicht die richtige Größe, Sie finden etwas Passenderes... Dadurch entsteht eine enorme Dynamik bei internen Umzügen, sprich Umzügen im Wiener Stadtgebiet.
Die 20- bis 30-Jährigen ziehen am häufigsten um. Dreimal häufiger als die anderen Altersgruppen. Aber wohin ziehen die Leute in Wien um? Die kurze Antwort lautet: Sie bleiben sehr oft im Grätzl oder in desen Nähe. Offenbar fühlen sich die Menschen in der Nachbarschaft wohl. Familie und Freunde wohnen in der Nähe, man findet sich zurecht, kennt Geschäfte und Kneipen. Die näheren Antworten auf die starke Nachbarschaftsbindung der Wiener sind anscheinend komplizierter.
Das erste Gesetz der Geographie (Tobler) sagt: „Alles hängt mit allem zusammen, nähere Dinge hängen aber stärker zusammen als weiter entfernte". Das Umzugsverhalten der Wiener(innen) und ihre Liebe zu ihren Grätzln und Heimatbezirken belegt dies eindrucksvoll: Von den knapp 900.000 Umzügen in Wien zwischen 2014 und 2018 fanden mindestens 8 % innerhalb desselben Grätzl (Zählbezirk) statt. Wäre das Umzugsziel zufällig gesteuert, dürfte es nur 0,4 % betragen (unter der edlen Annahme, dass die Anzahl der angebotenen Wohnungen in allen Quartieren gleich ist). 27% haben ihre Adresse in ihrem Bezirk geändert; zufällig wären es nur 4%. In der Nähe zu bleiben ist also eine bewusste Entscheidung.
Übersicht: Wo leben die meisten Wiener?
In den inneren Bezirken werden mehr Umzüge getätigt.
Um einen ersten Überblick zu bekommen, haben wir die 23 Wiener Bezirke in drei Gruppen zusammengefasst und die Zahl der Umzüge von 2014 bis 2018 innerhalb und zwischen diesen drei Bezirksgruppen dargestellt. Je mehr Rot, desto mehr Bewegungen.
Ein Blick auf die drei Spalten macht deutlich: Die meisten Umzüge finden binnen derselben Bezirksgruppe statt. Mehr als die Hälfte aller Umzüge in die inneren Bezirke starteten von dort. Mehr als zwei Drittel der Umzüge in den Stadtrand kommen aus den Außenbezirken. Beim Umzug nach „Transdanubien“ liegen die dort bereits ansässigen zwar auch vorne, aber mit 45% sind sie nicht mehr so deutlich.
Den Statistiken rund um den Umzug in Wien zu Folge: Wer innerhalb von Wien umzieht, bleibt seiner alten Heimat oft treu. Überdurchschnittlich viele Wiener wechseln beim Umzug nicht einmal den Bezirk. Für diese Nachbarschaftsbindung gibt es wahrscheinlich viele Gründe: der Wunsch, in der Nähe von Freunden oder Familienmitgliedern zu leben; die Tatsache, dass Sie in Ihrer alten Umgebung eher bemerken, wenn eine Wohnung frei wird; die hohe Zufriedenheit mit dem Bezirk, die man mit einem Umzug ins Unbekannte lieber nicht riskieren möchte; eine emotionale Verbindung zu dem Bereich, in dem Sie aufgewachsen sind, usw.
Viele Wiener fühlen sich (wie sicherlich die meisten Menschen) mit ihrem Lebensumfeld verbunden. Diese Beziehungen wirken sich positiv auf die eigene Lebensqualität und den sozialen Zusammenhalt aus. Deshalb sollten sie gefördert werden: z. B. durch Zuhören der Nachbarn bei Bauvorhaben („Bürgerbeteiligung“), die Stadt sorgt für eine funktionierende Nahversorgung und kulturelle Angebote im Grätzl und durch eine dezentrale und transparente Verwaltung, in der Bürger(innen) mitreden können - wie sie vor 100 Jahren von den Bezirksvertretungen und Bezirksräten in Wien geschaffen wurde.
Die Statistik zeigt die Ergebnisse einer Erhebung zu den Gründen für einen Umzug in Wien in Österreich im Jahr 2013. Befragt wurden knapp 98.500 in Wien lebenden Personen ab 16 Jahren. Rund 8 Prozent der Befragten gaben als Grund für den Umzug an, von der Miete zur Immobilie zu wechseln.
Laut dem Statistiken rund um den Umzug in Wien: Mit 50 Jahren kehrt bei den Österreicherinnen und Österreichern eine sitzende Lebensweise zurück. Bei der Umsiedlung gibt es in Europa große Unterschiede zwischen Skandinaviern und Südeuropäern.
Umsiedlungen sind für die meisten Europäer ein seltenes Ereignis. Österreicher sind die statistischen Durchschnittseuropäer beim Wohnungswechsel: Im Durchschnitt wechselt ein Europäer 3,9-mal und ein Österreicher viermal, so eine aktuelle RE / MAX Europe-Umfrage.
Wer eine Wohnung oder ein Haus gemietet hat, hat seinen Lebensmittelpunkt viel häufiger gewechselt als der Eigentümer einer Wohnung oder eines Hauses: Ein typischer Mieter hat sich im Durchschnitt fünfmal in seinem Leben niedergelassen, ein typischer Eigentümer nur dreimal.
Die Umzugsquote steigt naturgemäß mit dem Alter: Wer länger gelebt hat, hatte öfter die Möglichkeit oder das Bedürfnis, umzuziehen. Dies gilt grundsätzlich für alle Altersgruppen unter 50. Mit zunehmendem Alter steigt wie im Lehrbuch die Zahl der ÖsterreicherInnen, die an einen anderen Wohnort ziehen – relativ stetig steigt sie mit einem Umzug in 10 Jahren: 20-29-jährige ÖsterreicherInnen sind umgezogen 2.8 zu einem anderen; 30-39-Jährige hingegen 3,9; Die 40- bis 49-Jährigen haben sich 4,5 Mal eingelebt, aber dann beruhigen sie sich und beruhigen sich. Denn die 50- bis 59-Jährigen melden nicht mehr Wohnortwechsel als die 10 Jahre jüngere Gruppe der 40- bis 49-Jährigen, aber gleich viel. Das Fazit lässt vermuten: Zumindest statistisch findet der Umzug vor den fünfziger Jahren statt.
Interessant ist auch der Zusammenhang mit dem Haushaltseinkommen: Während Österreicher mit einem Haushaltsnettoeinkommen bis 2.000 Euro im Durchschnitt 4,2 Mal umgezogen sind, sinkt die Umzugsquote mit steigendem Einkommen auf 3,6 (2.000 Euro auf 3.000 Euro). Allerdings springt die Mobilität in der nächsten Einkommensgruppe (3000 bis 4000 Euro) auf 5,6 Umzüge und sinkt dann für die Einkommensgruppe über 4000 Euro wieder auf 3,8.
Zum Vergleich die Nachbarn: Die Deutschen sind mit 4,5 Wechseln deutlich mobiler als die Österreicher, ebenso die Schweizer – entgegen dem Klischee – mit 5,6 Zügen. Deutlich sesshafter sind dagegen die Tschechen mit 3,3 Umzügen und die Slowaken mit 2,2 – ähnlich wie die Italiener mit 2,4 Umzügen in ihren Vorleben.
Am beweglichsten sind die Finnen mit 6,1 Zügen und die Schweden mit 5,7. Am anderen Ende der Statistik finden sich unter den Nestern noch die Spanier mit 2,4 Umzügen, während ihre Nachbarn, die Portugiesen, mit 3,1 Umzügen etwas flexibler sind.
RE / MAX Europe hat die grenzüberschreitende Studie zu Vergleichszwecken in Auftrag gegeben. Dazu wurden 8.000 Menschen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren in 16 verschiedenen europäischen Ländern befragt.
Weiters, finden Sie unter folgendem Link die offiziellen Statistiken über Umzüge in ganz Österreich.
Hiermit verabschieden wir uns von Ihnen, allerdings hoffen wir, dass wir Ihnen das Thema „Fakten und Statistiken rund um den Umzug in Wien“ etwas näher erläutern könnten. Viel Glück bei Ihrem Umzug, wünscht Ihnen Ihr UmzugHelden-Team!